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»Eigentlich sympathisch - Antisemitismus als kultureller Betrieb« - Thomas Wessel beim Deutsch-Israelischen Freundeskreis

Wir laden herzlich ein zu einem Vortrag des Pfarrers der Christuskirche (Kirche der Kulturen) in Bochum und Publizisten (Online Zeitung Ruhrbarone) Herrn Thomas Wessel zum Thema:

»Eigentlich sympathisch - Antisemitismus als kultureller Betrieb«

Datum:

13.06.2023

Uhrzeit:

19:00 bis 21:30 Uhr

Ort:

Kriegsstraße 100 in Karlsruhe | Saal im 6. OG (Post-Giro Gebäude)

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„Eigentlich sympathisch – Antisemitismus als kultureller Betrieb“

Thomas Wessel ist Pfarrer der Christuskirche Bochum, mit ihrem Konzept als „Kirche der Kulturen“ zählt sie zu den drei großen Kulturkirchen im deutschsprachigen Raum.

Thomas Wessel - ChristuskircheBO 2 bel.c.privat © Ayla Wessel Kulturagentur

Kurz-Biografie:
Marquardt-Schüler und Bar-Mann in Berlin, LKW-Fahrer und freier Journalist, Referent beim Anti-Rassismus-Programm der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen), dann Pfarrer in Bochum, dort die sagenhafte Architektur der Christuskirche, seitdem „Kirche der Kulturen“. Von ihr gingen große Anti-BDS-Debatten aus: Young Fathers / Ruhrtriennale 2018, Achille Mbembe / Ruhrtriennale 2020, über Caryll Churchill 2022 wurde nicht mehr diskutiert.

„Ob Kirchen, Kulturen, Kulturkirchen: BDS macht Judenhass gefällig. Wir können uns wehren! Den Antisemitismus des 19. Jahrhunderts hat Shulamit Volkov als „kulturellen Code“ beschrieben. Damit ist keine Geheimsprache gemeint, sondern im Gegenteil ein leserliches Zeichen. Etwas, das alle, die es an sich tragen wie eine Brosche am Kragen, einem kulturellen Milieu zuordnet, einer Subkultur, einem Stil. BDS funktioniert so. Und zwar stilübergreifend, das ist das Problem. Das BDS-Emblem verbindet quer durch Stile und Szenen, es bringt einander näher, es spendiert Moral. Und eben hier, in diesem kulturel-len Code-Betrieb, haben Kirchen einen Spielraum, der den jüdisch-christlichen Dialog praktisch machen kann. Nach all den Jahren.“ (Thomas Wessel)

Datum: Dienstag, 13. Juni 2023

Zeit: 19:00 Uhr

Ort: Kriegsstraße 100 in Karlsruhe (ehemaliges Postgirogebäude) 6. OG

S-Bahn-Haltestelle Ettlinger Tor | Parkplätze im Innenhof | Einfahrt rechts vom Gebäude über die Kreuzstraße

Anmeldung: geschaeftsstelle.difk@landratsamt-karlsruhe.de 

(zur besseren Planung erwünscht, aber nicht erforderlich)

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Bitte informieren Sie auch Freunde und Bekannte.

Bernd Morlock
(1. Vorsitzender)


Weitere Informationen aus dem Online-Magazin „Ruhrbarone“:

Thomas Wessel, der Pfarrer der Christuskirche in Bochum, hat ein Rezept gegen den BDS gefunden: Sponsoren aus Israel.

Die Christuskirche in Bochum ist eine erfolgreiche Kulturkirche. Das Gotteshaus hat sich zu einem der wichtigsten Hot-Spots der Konzertszene im Ruhrgebiet entwickelt: Ob Laibach, Peter Murphy oder die Reihe Urban Urtyp – jedes Jahr finden dort dutzende Konzerte statt.

Doch Pfarrer Thomas Wessel steht vor einer Herausforderung: „Ich möchte nicht, dass in der Christuskirche Künstler auftreten, die sich dem BDS angeschlossen haben.“ BDS steht für Boycott, Divestment and Sanctions und hat das Ziel, Israel zu vernichten.

Bisher hat Wessel deswegen bei jedem Künstler recherchiert, ob er einen der antisemitischen BDS-Aufrufe unterzeichnet hat oder nicht – eine nervige Sache. Auch weil sich die Frage nicht im-mer einfach beantworten ließ: So hat etwa Brendan Perry für „Dead can Dance“ den BDS-Aufruf unterschrieben. Lisa Gerrard, der andere Teil des Duos, jedoch nicht – Gerrard soll am 12. Oktober in der Christuskirche auftreten.

Wessel hat sich entschieden, nicht mehr jedem Künstler hinterher zu recherchieren, sondern eine Situation zu schaffen, die es BDS-Anhängern unmöglich macht, bei ihm aufzutreten, ohne die Re-geln des BDS zu verraten: Wessel konnte mehrere israelische Unternehmen als Sponsoren gewin-nen – auch solche, die mit staatlichen israelischen Einrichtungen kooperieren. Wer in der Christus-kirche auftritt, stellt sich nun automatisch gegen den BDS. „Mein Interesse ist es ja nicht, Künstler nicht auftreten zu lassen. Ich will meinem Publikum ein attraktives Programm bieten. Wer jetzt bei uns spielt, weiß, dass wir israelische Unternehmen als Sponsoren haben. Spielt er, stellt er sich gegen die antisemitischen Regeln des BDS. Sagt er ab, enttäuscht er seine Fans, und wie die das finden, wird sich zeigen.“

(Quelle: Ruhrbarone: Stefan Laurin. So stoppt man Antisemitismus
https://www.ruhrbarone.de/christuskirche-bochum-so-stoppt-man-den-bds/158376/ )


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