Ausflug "Spurensuche"
Wir laden herzlich ein zu einer Fahrt nach Weingarten, Untergrombach und Stutensee:
»Spurensuche - Spuren jüdischen Lebens nördlich von Karlsruhe, in Weingarten, Untergrombach und Stutensee«
Eine Anmeldung an die geschaeftsstelle.difk@landratsamt-karlsruhe.de ist unbedingt erforderlich, da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist.
16.05.2023
09:00 bis 18:00 Uhr
Wir laden herzlich ein zu einer Fahrt nach Weingarten, Untergrombach und Stutensee:
„Spurensuche – Spuren jüdischen Lebens nördlich von Karlsruhe, in Weingarten, Untergrombach und Stutensee“
In Weingarten wurde im 17. oder 18. Jahrhundert in der Kirchstraße eine Synagoge errichtet. Im Jahre 1840 wurde sie wegen Baufälligkeit abgerissen und durch ein neues, im maurischen Stil gehaltenes Bauwerk Ecke Kirchstraße und Keltergasse ersetzt. Bis 1933 trug die Keltergasse den Namen Synagogengasse. Neben der Synagoge stand das Haus des jüdischen Lehrers. Bis 1815 unterhielt die israelitische Gemeinde eine eigene Schule. Ab 1815 besuchten die jüdischen Kinder die christlichen Volksschulen.
Ab 1833 stand den Weingartner Juden ein eigener Friedhof im Gewann „Effenstiel“ zur Verfügung. Manche Weingartner ließen ihre Toten aber weiterhin auf dem Friedhof am Eichelberg beisetzen.
In den Morgenstunden des 10. November 1938 erfuhr die Weingartner Synagoge das Schicksal der meisten jüdischen Gotteshäuser in Deutschland. Eine Gruppe von Nationalsozialisten ließ ihre Zerstörungswut an der Synagoge aus.
Erste Nachrichten über die Geschichte der Obergrombacher Juden stammen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 1646 wurden einem jüdischen Händler 25 Schafe entwendet, und einige Jahre später erhielt „Kaufmann Jud“ das Salzmonopol für die rechtsrheinischen Teile des Bistums Speyer.
Auf dem Eichelberg wurde bereits 1632 der Verbandsfriedhof Obergrombach angelegt. Die Begräbnisstätte diente auch den Nachbargemeinden als Friedhof. Während des „Dritten Reiches“ wurde sie geschändet und teilweise abgeräumt.
Im badisch-markgräflichen Ort Blankenloch – der Markgraf war Patronatsherr der Kirche – und in den beiden Henhöfer-Gemeinden Spöck und Staffort gab es keine Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens, mit einer Ausnahme: Im 17. Jahrhundert durften sich einige Juden in Staffort niederlassen, wegen „Kriegstrubel“.
Der bekannteste Stutenseer jüdischen Glaubens war der Karlsruher Landgerichtspräsident Dr. Heinrich Wetzlar. Zusammen mit seiner Frau Therese richtete er im Schloss Stutensee im Jahre 1919 ein Erziehungsheim für männliche Jugendliche ein. Er war Vorsitzender des Karlsruher „Bezirksvereins für Jugendschutz und Gefangenenfürsorge“, dem Träger des Erziehungsheims. Aus dieser Einrichtung ist die Jugendeinrichtung Schloss Stutensee hervorgegangen, die in früherer Zeit vom inzwischen aufgelösten Landeswohlfahrtsverband Baden und heute vom Landkreis Karlsruhe getragen wird.
Geplanter Ablauf:
9.00 Uhr Abfahrt beim Landratsamt, Beiertheimer Allee 2, Karlsruhe
9.30 Uhr Besuch des jüdischen Friedhofs in Weingarten
– die Herren benötigen eine Kopfbedeckung! –
und der Spuren jüdischen Lebens in Weingarten
11.30 Uhr Besuch des jüdischen Friedhofs am Eichelberg
Die Herren benötigen auch hier eine Kopfbedeckung!
13.00 Uhr Mittagspause auf dem Michaelsberg
14.30 Uhr Besuch des Schlosses Stutensee und der Jugendeinrichtung
des Landkreises Karlsruhe
17.00 Uhr Rückfahrt
18.00 Uhr Rückkunft am Landratsamt in Karlsruhe
Unkostenbeitrag:
Für Mitglieder entstehen keine Kosten.
Für Nichtmitglieder beträgt der Unkostenbeitrag Euro 10. Bitte zur Fahrt mitbringen.
Datum: Dienstag, 16. Mai 2023
Zeit: 9:00 Uhr
Abfahrt: Beiertheimer Allee 2, Karlsruhe, vor dem Landratsamt
Rückkunft: gegen 17.00 Uhr
Eine Anmeldung an die geschaeftsstelle.difk@landratsamt-karlsruhe.de ist unbedingt erforderlich, da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist.