Weihnachtsbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
zum Ende eines weiteren außergewöhnlichen Jahres - mit leider auch weiter reduzierten Kontakten und Begegnungen - möchte ich gerne einige Gedanken und Informationen mit Ihnen teilen in der Hoffnung, dass Sie uns und unseren gemeinsamen Anliegen weiterhin gewogen bleiben.
Im Rückblick kann man wohl noch stärker einschätzen, welch großes Glück wir mit dem 25-jährigen Jubiläum unseres Deutsch-Israelischen Freundeskreises im Herbst 2019 hatten.
Sowohl das Leonard Cohen Konzert im September als auch der Empfang mit der Rede von Gregor Gysi im Oktober waren gelungen und sehr gut besucht.
Es folgten noch Vorträge der orthodoxen Jüdin Zippy Yarom, der Bildungsministerin a.D. Annette Schavan und des israelischen Sicherheitsexperten Dan Schueftan am 3. März.
Dann kam wenige Tage später, für uns alle überraschend, der Lockdown und wir konnten und mussten uns auf Online-Veranstaltungen umstellen.
Es traten online ab November 2020 bei uns auf: unsere Reiseleiterin Tati Weiss, der ehemalige Grünen-Politiker Volker Beck, Schwester Sieglinde aus dem St. Louis Hospiz in Jerusalem, der irakische Schriftsteller Najem Wali, unser Mitglied Mazen Abdalla aus Mannheim sowie Prof. Michael Wolffsohn.
Wir konnten jeweils 20 bis 65 Teilnehmer bei den Online-Vorträgen über die Plattform Teams erreichen. Das kann man durchaus als Erfolg verbuchen. Es ersetzt aber die Begegnung in Präsenz leider nur sehr eingeschränkt.
Die geplante Israelstudienreise wurde auf Pfingsten 2022 verschoben. Dafür liegen gegenwärtig bereits 21 Anmeldungen vor.
Die Reisen 2017 und 2019 sind wohl noch in guter Erinnerung. Darüber freuen wir uns sehr. Ob wir fahren können, steht in den Sternen und wird im Frühjahr 2022 entschieden werden.
Drücken Sie uns die Daumen.
Im November und Dezember 2021 wollten wir wieder zurück ins Präsenz-Format, mit dem jüdischen Deutsch-Rapper Ben Salomo und dem ehemaligen Karlsruher Polizeipräsidenten und Kommandeur der EUBAM-Mission im Gazastreifen, Günter Freisleben.
Leider waren wir zu optimistisch und die Pandemie-Entwicklung hat uns hier einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Ben Salomo kam zwar noch zu einer sehr interessanten Veranstaltung ins Gewerbliche Berufsschulzentrum nach Bruchsal, allerdings bereits unter strengen 2G-Vorsichtsmaßnahmen.
Die Veranstaltung mit Günter Freisleben haben wir auf den 12. Juli 2022 verschoben, dann hoffentlich zur Sommerzeit wieder in Präsenz in Karlsruhe.
Hier suchen wir nach einer neuen vorübergehenden Bleibe, bis der Neubau des Landratsamtes 2025 fertig gestellt sein wird.
Gerne können Sie alle unsere Veranstaltungen im Veranstaltungsarchiv auf unserer Homepage nachvollziehen.
Wie geht es nun weiter?
Änderungen vorbehalten. Bitte informieren Sie sich jeweils zeitnah auf der Homepage, auf Facebook oder Twitter.
Im Dezember bieten wir Ihnen am 21.12.2021 um 19 Uhr ein Weihnachtstreffen und eine Online-Führung auf der Webseite „Wir Juden“ anlässlich des Jubiläumsjahres „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ an.
Gerne dürfen Sie sich zu Hause einen Glühwein oder Tee mit Weihnachtsgebäck bereitstellen. Sie lernen dabei auch den Verein DEIN e.V. und interessante Leute kennen.
Anmeldungen bitte bis spätestens 13.12. wie üblich an geschaeftsstelle.difk@landratsamt-karlsruhe.de.
Am 11. Januar spricht online Dr. Rainer Hermann, FAZ-Korrespondent für Nahost und die Türkei zum Thema „Die Achse des Scheiterns - Israels unruhige Nachbarschaft“.
Für den 8. Februar haben wir direkt aus Israel Georg Rößler zugeschaltet. Er ist Theologe, Judaist, Reiseleiter und Tourismusexperte für Erlebnisreisen (Miteigentümer der Reiseagentur SKTours).
Bei uns stellt er sein neues Buch „Nicht für Deutsche…? Yad Vashem als Ort und Wirklichkeit“ (AphorismA Verlag) vor.
In diesem künstlerisch und fotografisch besonders gestalteten Werk beschäftigt er sich auf anregende und neue Weise mit wiederkehrenden Fragen der „deutsch-israelischen Tiefenpsychologie“.
„Food for thought“ für Reisewillige und solche, die lieber zu Hause bleiben.
Für die Monate März bis April planen wir im Augenblick Veranstaltungen, die sich vorbereitend mit der Tagung des Ökumenischen Rates der Kirchen vom 31.08. bis 08.09. in Karlsruhe beschäftigen.
Immer wieder befinden sich ja die Kirchen im nahöstlichen Spannungsfeld zwischen der Solidarität mit arabischen und palästinensischen Christen sowie dem Kampf gegen Antisemitismus und einer gerechten Haltung gegenüber dem jüdischen Staat Israel.
Für den 28. Juni hat die neue Generalkonsulin Israels in Süddeutschland, Frau Carmela Shamir zugesagt zu dem Thema „Israel braucht Freunde“ zu sprechen.
Wir freuen uns besonders, nach den Botschaftern Avi Primor, Shimon Stein und Yacov Hadas-Handelsman, wieder eine Diplomatin bei uns zu haben.
Am 12. Juli berichtet Günter Freisleben von seinen Erfahrungen („Zumindest widersprüchlich“) als Leiter der EUBAM-Mission an der Grenze zum Gazastreifen, in unmittelbarer Nähe zu unserer Partnerregion Sha’ar Hanegev.
Pandemie bedingt haben wir im laufenden Jahr auf eine Mitgliederversammlung verzichtet und hoffen, dass diese 2022 wieder in Präsenz stattfinden kann.
Israel und unsere Partner in Sha’ar Hanegev bleiben uns ein Herzensanliegen. Den Impferfolgen in Israel und den Annäherungen zu einigen arabischen Staaten im Abraham-Abkommen sowie der ungewöhnlichen, fast wundersamen Regierungsbildung auf der einen Seite stehen antisemitische Ausschreitungen in Deutschland während des Gaza-Konfliktes im Mai 2021 und Bedrohungsszenarien durch den Iran gegenüber. Es bleibt wichtig, sich zu informieren und miteinander im Gespräch zu bleiben, aber auch, wenn es notwendig ist, Solidarität zu zeigen. Israel bleibt das Labor für mutige technische und wissenschaftliche Entwicklungen, aber auch für das friedliche Zusammenleben in einer diversen und demokratischen Gesellschaft.
In diesem Sinne danke ich für Ihr Interesse an unserer Arbeit und für das Engagement und die Haltung, die sich in Ihrer Mitgliedschaft beim Deutsch-Israelischen Freundeskreis und Ihrer Unterstützung ausdrücken.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien auch im Namen des Vorstandes frohe Festtage und alles Gute für das neue Jahr. Bleiben Sie gesund und guter Dinge.
Bernd Morlock
Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Freundeskreises